Zum sogenannten Winter gehören für den Gärtner die Monate Januar, Februar und der März, es ist also eher ein Gartenwinter, als ein Jahreszeiten-Winter. Trotzdem ist ein wachsames Auge auf den eigenen Garten Gold wert, denn die Witterung ist so unterschiedlich, dass sich die Zeiten problemlos um einen ganzen Monat verschieben können.

Der Januar bietet sich zum Fällen der Bäume an. Sie tragen nun kein Laub, sind deswegen deutlich einfacher zu roden und man hat auch einen besseren Blick auf die zu schneidenden Äste. Das nebenher nicht auch noch massenhaft Laub zu entsorgen ist, hat auch seinen Vorteil. Aber irgendwann wird jeder Baum letztendlich einmal fallen und im Winter ist einfach noch nicht so viel vorhanden, was beschädigt werden könnte. Ein reiner Rückschnitt ist erst an milderen Tagen „erlaubt“, das bedeutet, dass man am besten an frostfreien Tagen oder an Tagen mit ganz geringen Minustemperaturen mit dem Rückschnitt beginnt. Sind erst einmal offene Schnittflächen vorhanden, könnte stärkerer Frost diese Stellen zum Platzen bringen, da sich genau dort nun Eis bilden würde. Auf jeden Fall sollte der Rückschnitt vor dem ersten Austrieb stattfinden. 

Weitere Arbeiten für die Winterzeit

Sollte es tatsächlich zu größeren Schneemengen gekommen sein, darf man das Gewicht des Schnees in keinem Fall unterschätzen. Wenn man im Herbst alles richtig gemacht und anfällige Bäume und Sträucher zusammengebunden hat, ist es jetzt nicht problematisch, wenn das aber nicht geschehen ist, wäre es jetzt an der Zeit, alle Pflanzen von ihren Schneelasten zu befreien. Zur Gartenarbeit gehört aber nicht nur die Pflege der Pflanzen und der Böden, sondern gerade im Winter hat man nun auch endlich Zeit genug, das Gartenwerkzeug wieder auf Vordermann zu bringen oder wenigstens zu kontrollieren. Alle Werkzeuge sollten sauber, geölt oder gefettet sein, wo es angebracht ist, alle Arten von Schneidewerkzeugen müssen scharf sein, auch die des Rasenmähers und vielleicht muss auch das ein oder andere Werkzeug erneuert werden oder man schafft sich etwas Neues an, von dem man erst seit Kurzem weiß, dass man es überhaupt brauchen würde. Dann steht den kommenden Jahreszeiten nichts mehr im Wege und man muss nicht erst damit anfangen, wenn eigentlich schon etwas ganz anderes zu tun wäre. Im Winter fällt einfach nicht so viel Gartenarbeit an. Was allerdings gerne vergessen wird, ist der Umstand, dass immergrüne Gewächse sogar in der Winterzeit etwas Wasser benötigen. Meistens reicht die normale Witterung im Winter aus, um genügend Wasser zu spenden, aber sollte das einmal nicht der Fall und der Boden frost- und schneefrei sein, dann muss man tatsächlich mit der Gießkanne raus gehen und ein wenig nachhelfen. Bei Kübelpflanzen verhält es sich ganz genauso.

Schöne Arbeiten im Winter – Vorziehen

Noch ist es zu früh, zu kalt und zu hart für Jungpflanzen, um draußen wachsen zu können, aber um sich einen zeitlichen Vorteil zu verschaffen, kann man mit den Arbeiten im Winter, dem Vorziehen bestimmter Pflanzen, schon im Haus oder in einem warmen Gartenhaus beginnen. Gemüse, Zier- und Nutzpflanzen lassen sich aus Samen aufziehen, aber oftmals wird der zwar gut gemeinte, aber doch folgenschwere Fehler gemacht, das Saatgut in nährstoffreiche Erde zu setzen. Die richtige Anzuchterde ist aber sehr nährstoffarm!
Das Schöne wiederum ist, dass man sie selber herstellen kann. Man benötigt lediglich etwa zwei Viertel gut durchgereiften Kompost, ein Viertel weißen und groben Sand und das letzte Viertel kann aus Tonkugeln bestehen. So entstehen weder Verschlammungen noch Staunässe und die Erde hat sehr viel mehr Struktur. Man kann sie sogar noch steril machen, wenn man die Aussaat vor Erkrankungen schützen will. Dazu kann man die Erde tatsächlich in der Mikrowelle oder im Ofen erhitzen. In dieser Erde tun die Pflänzchen genau das, was sie tun müssen, um später einmal kräftig und stark zu werden. Sie wachsen langsam und bilden kräftige Wurzeln aus. Dazu ein wenig Sonnenlicht und Wärme und schon beginnen die ersten „grünen Tage“ mitten im Winter des heimischen Wohnzimmers.