Frische Kräuter sind das A und O in der gesunden Küche. Kräuter verfeinern nicht nur Speisen, sondern sind zudem der Gesundheit zuträglich. Die Phytotherapie befasst sich beispielsweise mit den Wirkungen der verschiedenen (Heil)-Kräutern und deren Anwendung. Auch im kleinsten Garten findet sich ein Plätzchen für eine Kräuterspirale, die würziges Kraut liefert und zudem den Garten optisch bereichert.

Die Kräuterspirale liefert Platz für viele Kräuter, die in der Küche Verwendung finden können. Beim Anlegen einer Kräuterspirale sollte man einen sonnigen Platz wählen, denn viele Kräuterpflanzen stammen aus dem mediterranen Bereich und sind sonnenverwöhnt. Wird die Kräuterspirale richtig angelegt, können von trockenen Zonen bis zum Feuchtgebiet alle wichtigen Bedingungen für die verschiedenen Pflanzen geschaffen werden.

Bauanleitung

Zunächst wählt man einen sonnigen Standort und legt die Größe der Kräuterspirale fest. Es ist sinnvoll, den Platz nicht zu weit vom Haus entfernt zu wählen, damit man jederzeit schnell an seine frischen Kräuter gelangt. Ideal ist eine Fläche von 3×3 Meter. Der kleine Tümpel für die Feuchtzone sollte im Süden liegen und etwa 80cm tief sein. Ist der Standort festgelegt, wird zunächst der Boden spatentief ausgehoben. Wurzeln und Wildkräuter werden dabei entfernt. Das Loch sollte nun mit Bauschutt gefüllt werden, das eine gute Drainage zulässt. Danach legt man den Tümpel an. Dazu wird ein Loch von etwa 80cm Tiefe ausgehoben und die Folie eingelegt. Statt Teichfolie kann man auch einen Mörtelkübel oder ähnliches als Wasserbehälter verwenden. Bei letzteren ist es nur nicht möglich eine Sumpfzone zu gestalten. Ist soweit alles vorbereitet, kann mit dem Bau der Spirale begonnen werden. Vorzugsweise verwendet man Naturstein. Man kann jedoch auch Ziegel oder Palisaden aus Holz oder Beton verwenden. Damit ein guter Halt gewährleistet ist, sollten die Wände der Spirale etwas nach innen geneigt sein.

Die richtige Erde

Damit man auch allen Ansprüchen der Pflanzen gerecht wird, sollte auf die Erde besonderen Wert gelegt werden. Im unteren Bereich wird Komposterde verwendet. In der Mitte normale Erde und im oberen Bereich ein Sand-Erde-Gemisch zu gleichen Teilen.

Die Bepflanzung

Im oberen Bereich werden die Sonnenanbeter und großwüchsigen Kräuter gesetzt, wie Lavendel und Rosmarin. Anschließend Ysop, Oregano, Thymian, Salbei und Kümmel. Im mittleren Bereich setzt man Zitronenmelisse, Kamille, Koriander und Kapuzinerkresse. In die Kompostzone gehören Schnittknoblauch, Petersilie und Selleriekraut. In die feuchte Zone werden abschließend Schnittlauch und Brunnenkresse eingepflanzt.
Einige Kräuter bilden weite Wurzelausläufer und sollten besser neben der Kräuterspirale gesetzt werden, wie z.B. Minze, Liebstöckel, Meerrettich und Estragon. Bei der Neuanpflanzung ist darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht zu dicht gesetzt werden, damit sie sich später im Wachstum nicht behindern.

Kräuterspirale im Mittelalter

Kräuterspiralen sind schon aus dem Mittelalter bekannt und sind keine neuzeitliche oder neue esoterische Erfindung. Man findet sie in Gärten von Burganlagen und Kloster. Man entdeckte früh, dass sich auf diese Weise hervorragend verschiedene Klimazonen nachahmen  und so die Kultivierung verschiedener Kräuter mit den unterschiedlichsten Ansprüchen auf kleinem Raum ermöglichen lässt. Kräuterspiralen lassen sich auch auf die Erkenntnisse von Hildegard von Bingen zurückführen. Die Benediktinerin, die im 12. Jahrhundert lebte, setzte damals schon die verschiedensten Heilkräuter bei Krankheiten ein. Noch heute sind ihre Werke in der alternativen Medizin von großer Bedeutung.

Bildquelle: Kräuterspirale im Bieneninstitut Mayen