Die Knollenbegonien (begonia tuberhybrida) gehören nicht nur zu den beliebtesten Gartenpflanzen, sondern auch zur Familie der Schiefblattgewächse. Interessanter Weise gehört diese Pflanzenfamilie zur Ordnung der „Kürbisartigen“. Da sie einen schattigen bis halbschattigen Standort bevorzugen, fühlen sie sich auf dem Balkon oder in einem Beet sehr wohl und können dort gut angepflanzt werden.

Da die Knollen unterhalb von 0 Grad erfrieren würden, diese aber ihre Überdauerungsorgane sind, müssen Begonienknollen an einem frostfreien Ort überwintern. Als Alternative kann man sich natürlich immer wieder neue Knollen kaufen und anpflanzen. Bei den Knollenbegonien gibt es sowohl ungefüllte, als auch gefüllte Sorten und die Farbenvielfalt ist ausgesprochen reichhaltig. Bei einer rosafarbenen Knollenbegonie ist beispielsweise die weibliche Blüte ungefüllt, die männliche hingegen gefüllt. Die Farben reichen von weiß, über orange, gelb, rosa, lachsfarben, scharlach- oder tiefrot. Die einzige Farbe die fehlt ist das Blau. Dazu handelt es sich bei der Knollenbegonie um eine eingeschlechtliche Pflanze. Der Gattungsname soll Michel Bègon (1638 – 1710,  französischer Marineoffizier) ehren, der ein Gefährte des französischen Botanikers C. Plumier war. (1646 – 1704). 

Sortengruppen

Eine Auswahl von Sortengruppen wäre:

  •  Multiflora“ – kleinblumig
  •  „Eisbegonien“ 
  • „Grandiflora-Compacta“- großblumig
  • „Flore-Pleno-Pedula“ – Hänge- oder Ampelbegonien sowie die
  • „Multiflora-Maxima“- mittelblumig

Pflege

Die Pflege der Knollenbegonien ist recht einfach. Sie sollten nur unbedingt von unten gegossen werden und es darf sich keine Staunässe bilden. Wenn man die verwelkten Blüten rasch entfernt, hat man lange Freude an der Pflanze. Dabei wird sie 15 bis maximal 50 cm hoch und kann auch gut in Kübeln gehalten werden. An einem windgeschützten Platz mit lockerem, feuchtem und nähstoffreichem Boden fühlen sich die Knollenbegonien am wohlsten. Eine wöchentliche Düngergabe in der Wachstumszeit ist günstig und im August sollte man die Wassergaben langsam reduzieren. Wer sie gerne überwintern lassen möchte, muss nur warten, bis die Knollen aus dem Boden herausschauen, dann handhoch zurückschneiden, säubern und im Sand oder Torf frostfrei einlagern. Das Auspflanzen sollte frühestens nach den Eisheiligen geschehen. (21. – 23. Mai)

Schädlinge und Krankheiten

Typischer Weise werden Knollenbegonien gerne von Echtem Mehltau, Blattälchen, Grauschimmel, Blattläusen, Weichhautmilben und Thripse befallen.

Natürliche Bekämpfungsmöglichkeiten

Grauschimmel: Weniger Wasser, gute Düngung, Entfernung erkrankter Pflanzenteile
Echter Mehltau: Ein Teil Vollmilch auf neun Teile Wasser, einsprühen
Blattälchen: Entfernung der befallenen Blätter
Blattläuse: Abwaschen oder Besprühen mit  einer Spülmittellösung, gleich zu Beginn
Thripse : Absprühen mit lauwarmem Wasser
Weichhautmilben: Blattunterseiten kräftig abduschen, vorher den Topf wasserdicht verpacken

Vermehrung

Für die Vermehrung eignen sich drei Methoden:    
1. Aussaat
2. Knollenteilung und
 3. Stecklinge
Die Aussaat ist mit die schwierigste Art Knollenbegonien zu vermehren. Aber die Kopfstecklingen- Vermehrung ist recht einfach. Die Stecklinge wurzeln sehr leicht im Wasser oder in guter Erde. Im Frühjahr kann man die Knollen am besten teilen. Dabei ist darauf zu achten, dass jedes Teil ein „Auge“ aufweist. Die entstandene Schnittstelle kann man recht gut zum Schutz mit Holzkohle-Pulver abdecken. Dabei muss dann beim Einpflanzen darauf geachtet werden, dass die ausgewölbte Seite nach unten, also die „Spitze“ nach oben zeigen muss.

Tipps und Tricks

Um die Blütezeit der Knollenbegonie zu verlängern, kann man sie schon ab Mitte Februar im Haus vortreiben. Ihr Herkunftsland ist Südamerika und obwohl sie robust erscheint, ist sie anfällig für die oben beschriebenen Schädlinge und Erkrankungen. Sie können, mit etwas Glück, zwischen April und Mai schon blühen und das bis zum erwarteten Frost. Ab Mitte Februar kann man die Knollen, wie oben beschrieben, in normale Blumenerde setzen und die Knolle nur halb bedecken. Nun brauchen sie ca. 15 Grad und wenig Wasser. Schon bald zeigen sich die ersten Blätter.  Mit flüssigem Balkonpflanzendünger werden sie alle 14 Tage versorgt und beim ersten Austrieb bilden sich auch bereits die ersten Blüten. Diese sollte man dennoch abkneifen, damit die ganze Kraft der Pflanze erhalten bleibt und sich nicht zu früh verbraucht. Dann kommt die Zeit der „Entwöhnung“ und sie kann tagsüber, bei gutem Wetter, schon einmal rausgestellt werden. Ab Mitte Mai können die Knollenbegonien dann ruhig draußen stehen bleiben.

Bildquelle: Knollenbegonien in voller Blüte