So alt wie die Geschichte der Menschheit ist, so alt ist auch schon das Wissen um die Wirkungen der Kräuter. Schon unsere Vorfahren aus der Urzeit nutzten instinktiv Kräuter bei Erkrankungen. Kräutergärten gab es schon vor 3000-4000 Jahren – man entdeckte sie bei Naturvölkern genauso wie bei den Hochkulturen. Und auch heute gehört ein Kräutergarten zu einem Hausgarten einfach dazu. Einen Kräutergarten anzulegen ist gar nicht so schwierig.
Vorab sollte man sich überlegen, wie dieser gestaltet werden soll. Klassische Kräutergärten sind in kleine Beete unterteilt, die von Buchsbaum eingerahmt werden. Die Wege zwischen den Beeten werden zumeist mit Kies oder Mulch ausgelegt. Buchsbaumhecken müssen jedoch regelmäßig geschnitten werden und sind daher zeitaufwendiger in der Pflege als Umrandungen aus Palisaden oder Stein. Auch Hochbeete sind möglich und sehr praktisch für Menschen mit Rückenproblemen, da diese rückenschonend bearbeitet werden können. Daneben kennt man auch die klassische Kräuterspirale. Die Kräuterspirale bietet Platz für Kräuter mit den unterschiedlichsten Ansprüchen an Erde und Lichtverhältnisse und ist besonders für kleine Gärten sehr gut geeignet.
Wichtig bei allen Variationen eines Kräutergartens ist ein sonniger Standort. Optimal ist auch ein Platz in der Nähe des Hauses, damit die Kräuter in gut erreichbarer Nähe stehen und beim Kochen schnell zu Hand sind. Denn nichts geht über frisch gepflückte Kräuter mit denen die Speisen verfeinert werden können.
Klassische Kräuter für den Kräutergarten sind Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Rosmarin, Thymian, Liebstöckel, Minze, Zitronenmelisse, Kerbel, Bärlauch, Kümmel, Anis, Dill, Oregano und Lavendel. Beim Pflanzen sollte man jedoch die verschiedenen Standortansprüche berücksichtigen und gegebenenfalls die Erde mit Kompost anreichern oder mit Sand, für Kräuter die magere Böden bevorzugen, vermischen.
Käuter trocknen und lagern
Vorzugsweise pflückt man Kräuter an einem trockenen Tag und zur Mittagszeit. Wenn die Sonne am höchsten steht, enthalten die Kräuter die meisten Wirkstoffe. Die Kräuter werden geschnitten, von welken Pflanzenteilen befreit und zum Trocknen auf ein Gitter gelegt. Im Schatten trocknen Kräuter am schonendsten. Man kann sie aber auch zu kleine Sträuße zusammen binden und kopfüber in einem Raum aufhängen. Schneller geht dies natürlich in einem Trockenschrank, jedoch ist dieser nicht unbedingt für kleine Mengen notwendig. Die Kräuter sind gut durchgetrocknet, wenn sie zwischen den Fingern zerbröselt werden können. Manche Kräuter wie Petersilie und Basilikum eigenen sich nicht besonders zum Trocknen, sondern werden für die Lagerhaltung portionsgerecht eingefroren.
Sind die Kräuter gut trocken, können sie in gut verschlossenen Papiertüten, Blechdosen oder Gläsern aufbewahrt werden. Sie sind vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. Gut gelagerte Kräuter können so ein ganzes Jahr verwendet werden. Ältere Kräuter verlieren mit der Zeit ihr Aroma und ihre Würzkraft – ähnlich bei Tee.
Kräuter und Heilkunde
Einige Kräuter aus dem hauseigenen Kräutergarten lassen sich nicht nur als Würzmittel in der Küche verwenden, sondern auch als Tees, Badezusätze oder als zu Tinkturen verarbeiten. Zum Beispiel wird Kamille oft als Allheilmittel bei Unwohlsein eingesetzt. Als Dampfbad hilft sie bei grippalen Infekten gegen den Grippekopfschmerz. Thymiantee hat sich bei hartnäckigem Husten bewährt und Pfefferminztee kann z.B. bei Übelkeit, die mit einer Magenverstimmung einhergeht, Wunder wirken. Das sind nur wenige Beispiele wie man mit Kräutern aus dem Garten auch leichten Erkrankungen entgegenwirken kann